Welpeninformation

Bitte nehmt euch Zeit folgende Informationen zum Thema Welpen durchzulesen!

Häufig laufen Anfragen so ab: “Hallo, ich habe gesehen, dass Sie neue Welpen haben, was kostet denn einer?“ Nachdem der Preis genannt wird „Aha danke sehr, das muss ich erst noch mit meinem Partner besprechen, ich melde mich dann wieder.“ Viele Telefongespräche oder auch der E-Mail-Verkehr verlaufen so und ein großer Teil der Interessenten meldet sich nicht mehr, denn sie sind der Ansicht, dass die Welpen viel zu teuer sind.

Sind sie das wirklich?

Verantwortungsvolle Hundezüchter haben einen hohen finanziellen und zeitintensiven Einsatz, den wir euch gerne einmal darlegen möchten und warum man bei einem seriösen Züchter, der in einem Rassezuchtverband züchtet, keine Welpen zum „Schnäppchenpreis“ bekommen kann.

Also, warum ist ein Welpe jeden Cent wert?

Die wenigsten Interessenten wenden sich beim Hundekauf an einen Zuchtverband. Es werden Kleinanzeigen gewälzt und im Internet gesurft. Ein Rassehund soll es sein und am besten sollte er nicht viel kosten. Schnell verfliegt die Euphorie wieder, wenn man den Preis erfährt, den ein guter Züchter verlangt, der einem Rassezuchtverband angehört. Man lässt sich die scheinbar überhöhten Preisvorstellungen der Züchter durch den Kopf gehen. Anschließend kommen Argumente wie “ich brauche ja keine Ahnentafel”. Viele Menschen entscheiden sich dann leider um und kaufen doch bei den zahlreichen Pseudo-Züchtern, die ihre Welpen über Kleinanzeigen-Portale zu Schleuderpreisen unter die Leute bringen. Diese aber kommen meist aus den östlichen Ländern Europas und wurden in „Zuchtfarmen“ von sogenannten Vermehrerhunden unter unwürdigen Bedingungen zur Welt gebracht. Diese Welpen kosten viel weniger als die Hälfte von dem, was ein seriöser Züchter verlangt.

Was steckt also hinter solchen deutlichen Preisunterschieden?

In erster Linie möchten wir festhalten, dass der Interessent ein Lebewesen erwerben möchte, das ihn ca. 12 – 15 Jahre im Leben begleiteten wird. Artgerechte Haltung, medizinische Versorgung und auch gutes Futter hat seinen Preis. Aber das ist noch lange nicht alles. Es handelt sich hier um eine kontrollierte Rassenzucht, die bestrebt ist, Krankheiten auszumerzen, die Qualität der Rasse in höchstem Maße zu verbessern und auch aufrecht zu erhalten. Die Zuchtstätte wird von speziell ausgebildeten Zuchtwarten kontrolliert. Dafür muss der Züchter selbst einige Anforderungen erfüllen, die schon im Voraus hohe Kosten verursacht. Der Käufer sieht nicht, welcher Aufwand im Hintergrund nötig ist. Welpen bekommen und aufzuziehen, heißt nicht, einen Zwinger mit etwas Stroh für die Hündin und Welpen bereit zu stellen und täglich einen Napf mit Futter zu bringen, um dann für ein paar Welpen einen guten Preis zu kassieren.

Bei einem geprüften Rassezüchter sieht es folgendermaßen aus:
Zunächst einmal hat das Muttertier schon etliches Geld gekostet. Die Anschaffungskosten, tierärztliche Versorgung, hochwertiges Futter, Gesundheitsuntersuchungen, wie z.B. Patella, HD, ED, Herzultraschall, Augenuntersuchungen, Gebisskontrolle, evtl. auch Erbgutuntersuchungen durch geprüfte Labore sowie Zwingernamen, Ausstellungsgebühren, Zuchtzulassung, Vereinsgebühren, Gebühren für den Deckakt, und Ultraschall-Untersuchung der trächtigen Hündin. Ein außerplanmäßiger Kaiserschnitt, um einen oder mehrere Welpen auf die Welt zu holen und um die Hündin zu retten, könnte auch noch teuer werden. Dazu kommen noch die weiteren Besuche beim Tierarzt für das Entwurmen, Impfen und Mikrochip setzen bei den Welpen. Gebühren für die Ahnentafeln pro Welpe, Gebühren für die Wurf- und Chipkontrollen. Wenn man noch ein wenig weiter rechnen will, so fallen auch noch Betriebs- und Fixkosten für das Auto an, denn oft fährt man sehr weit zum Deckrüden oder zu Zuchtausstellungen. Dabei fallen nicht selten Übernachtungskosten an. Weiterhin sind Züchterseminare und verschiedenen Weiterbildungskurse auch nicht kostenlos. Einen Wurf groß zu ziehen ist ein 24/7 Job. Es muss immer jemand für die Welpen da sein. Mindestens 5-6x am Tag sauber machen, 4x füttern bzw. Saugüberwachung + Gewichtskontrolle. Dann kommt die Erziehungsphase: Welpenspiel und beschäftigung, um sie gut zu sozialisieren. Denn sie müssen in der Prägephase viele verschiedene Dinge und Situationen, fremde Menschen und andere Tiere kennen lernen um positive Erfahrungen zu sammeln, damit sie gut auf ihr weiteres Leben vorbereitet sind. Schlaflose und erschöpfende Nächte sind vorprogrammiert. Die Welpen wachsen im Haus auf, eventuelle Kosten für Renovierungs- und Ausbesserungsarbeiten an Möbeln, zerkratzten Türen und Bodenbelägen müssen auch bedacht werden. Nach der Zucht verbringen die Zuchttiere ihren wohlverdienten Lebensabend (weitere 5-6 Jahre) natürlich bei ihren verantwortungsvollen Besitzern.

Zum Glück kostenlos (und unbezahlbar) ist der Spaß und die Freude bei der Aufzucht der Welpen und natürlich die Liebe, das Vertrauen und Zuneigung der eigenen Hunde – das ist ehrlich gesagt die antreibende Kraft –

An Zuchthunde im Verband werden hohe Anforderungen gestellt, es dürfen nur gesunde Hunde in die die Zucht eingebracht werden. Es wird ebenso auf die Verwandtschaftslinien deren Eltern und Großeltern geachtet. Welpen, deren Eltern aus einer guten Zuchtlinie stammen, haben daher auch gerechtfertigt einen höheren Preis. Der Züchter übernimmt viel Verantwortung für seine Welpen, auch nach dem Auszug. Er steht dem Käufer auch weiterhin gerne beratend zur Seite, bei Fragen oder Problemen.

Im Gegensatz dazu:
Vermehrerhunde werden weder geröntgt noch auf Erbkrankheiten untersucht. Sie bekommen keine tierärztlichen Behandlungen, denn diese Untersuchungen sind teuer. Diese Hunde dürfen aber keine Unkosten verursachen. Auch die Unterbringung und das Futter begrenzt sich nur auf das nötigste, meist sogar noch weniger … Darum werden diese Hunde so billig an den Mann gebracht, sie sind billig „produziert“! Für die meist tagelangen Transporte bekommen die geschwächten Welpen dann Aufputschmittel, damit bei Kauf / Übergabe keine Anzeichen von Erschöpfung zu erkennen ist. Wenn man Glück hat, bekommt man ein gesundes Tier und wenn man ganz viel Glück hat, sogar auch eines vom Wesen her sozial verträgliches. Im Normalfall aber geht es den armen Kleinen binnen weniger Tage schlecht und man muss den Tierarzt aufsuchen. Hier häufen sich dann schnell Tierarztkosten, die den Erwerbspreis um das vielfache erhöhen oder aber der Welpe ist nicht mehr zu retten und muss erlöst werden. Die gesunden bzw. gesund gepflegten Hunde sind dann wie vorher beschrieben überwiegend nicht auf die alltäglichen Dinge oder Menschen geprägt und das Zusammenleben ist oftmals nicht problemlos. Verhaltensstörungen sind an der Tagesordnung. 

Viele Jahre waren wir Pflegestelle von ausgebeuteten Vermehrerhunden.
Hauptsache der Rassehund ist billig. Hinter die Kulissen schaut niemand. Keiner interessiert sich dafür unter welchen grausamen Bedingungen die Elterntiere gehalten werden, vor sich hin vegetierend, ohne Ruhepause immer neue Welpen zur Welt bringen zu müssen und wenn sie nach Jahren keine, oder zu wenig Welpen bekommen, werden sie einfach entsorgt, am Straßenrand oder lebendig in Mülltonnen.

Wenige haben das Glück durch Tierschutzorganisationen gerettet zu werden …

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